Bildbearbeitung
Verfahren zur Aufnahme von Stereobildern
durch Änderung der Lage des Motivs wurden bereits an
anderer Stelle beschrieben. Diese Verfahren und die zugehörige
Bildbearbeitung (Ausrichten der Halbbilder) sind unverändert auf eine Kamera
mit Makrokonverter übertragbar. Desgleichen ist die Kombination von Bildern
unterschiedlicher Schärfenebenen zu einem Bild eine gute Möglichkeit, zu
einem tiefenscharfen Gesamtbild zu gelangen. Es gibt jedoch eine
Bildbearbeitung, der im Zusammenhang mit dem Makrokonverter eine besondere
Bedeutung zukommt. Diese hat zu tun mit einem geometrisch-optischen
Abbildungsfehler, der Verzeichnung. Damit befasst sich dieser Abschnitt.
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Verzeichnung
Der schwerwiegendste optische Mangel der Fotografie durch einen Lupe sei nicht verschwiegen.
Es tritt eine kissenförmige Verzeichnung auf. Bereits die Kamera
ohne Makrokonverter zeigt eine leichte kissenförmige Verzeichnung. Die
Vorsatzoptik verstärkt den Effekt deutlich, wie diese Bilder von einem
Millimeterpapier zeigen:
Makroaufnahme ohne Konverter: |
Makrokonverter, fk = 14,6mm |
Makrokonverter, fk = 23,4mm |
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Das menschliche Auge
nimmt eine solche Verzerrung besonders deutlich bei Strukturen wahr, die
Geraden als wesentliche Elemente enthalten, etwa einem Schachbrettmuster. Legen
Sie zur besseren Beurteilung
ein Lineal oder eine gerade Papierkante an die Linien der obigen Bilder. Bei Aufnahmen
aus der Natur wird die Verzerrung weit weniger stören, als wenn Sie etwa
Halbleiterchips aufnehmen wollen. Aber selbst bei den Aufnahmen der
Taschenuhren auf der Seite der Beispielbilder,
ist die Verzerrung nicht leicht zu entdecken.
Die Art der Verzeichnung hängt mit der Lage der Blende zusammen. Liegt eine
Blende vor dem Objektiv, so tritt einen tonnenförmige Verzeichnung auf,
liegt sie dahinter, beobachtet man eine kissenförmige Verzeichnung. Ein
symmetrisch aufgebautes Objektiv mit Blende in der Mitte kompensiert die
Verzeichnungen. Durch den Makrovorsatz liegt die Blende weitgehend am Ende
des gesamten Objektivs, das ja den Makrovorsatz beinhaltet.
Wer die
Verzeichnung bei seinen Motiven nicht tolerieren möchte, kann sie per
Software korrigieren. Verschiedene Bildbearbeitungsprogramme (FixFoto) oder Plug-in-Module zu solchen
Programmen bieten diese Funktion. Rechts wurde eine Korrektur mit einem
kostenlosen Plug-in (Lens Distortion Corrector
von Richard Rosenman) zu Adobe Photshop
durchgeführt. Wenn man mit der Maus über das Bild fährt, wird zum
Vergleich das unkorrigierte Bild gezeigt. Bei der Korrektur werden
lediglich zwei Parameter interaktiv festgelegt. Für eine bestimmte
Brennweite kann man sich diese Werte notieren und später sofort
verwenden. In meinem Fall stellte sich zu meiner Überraschung heraus,
dass die Korrekturparameter für Horizontale und Vertikale nicht
identisch sind. Ich vermute eine nicht exakte Zentrierung der Lupe als
Ursache.
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Die Korrektur
ist nicht perfekt, verbessert aber das Bild schon deutlich. Der Lens Distortion
Corrector kann auch mit verschiedenen anderen Programmen mit
kompatibler Plug-in-Schnittstelle verwendet werden. Es gibt auch Tools
zur Herstellung von Panoramaaufnahmen (PanoTools), die über eine Korrekturfunktion für Verzeichnungen verfügen.
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