Praxistipps
An dieser Stelle möchte ich noch einige
Tipps für die Praxis geben.
Bedienung des Makroskops und
Photomakroskops
Wechselt man Objektive mit stark unterschiedlicher Brennweite, dann wird
man immer erst den Arbeitsabstand (Gegenstandsweite) ändern müssen. Die
Höhenverstellung kann ganz beachtlich sein. Hat man z.B. zuerst mit einem
Objektiv mit f=50mm mit einer Auszugsverlängerung von 100 mm (daher
Bildweite 150mm, Abbildungsmaßstab 2:1) beobachtet, dann ist die
Gegenstandsweite gemäß der Abbildungsgleichung 75mm. Ersetzt man das
Objektiv durch ein anderes mit einer Brennweite von 100mm, so wird bei
gleicher Auszugsverlängerung (Abbildungsmaßstab 1:1) die Bildweite 200mm und
damit das
Bild erst bei einer Gegenstandsweite von 200mm wieder scharf. Diese Größe
ist von der vorderen Hauptebene des Objektivs aus gemessen, so dass man
damit rechen muss, dass die Höhenverstellung mehr als 125mm beträgt.
Hätte die Auszugsverlängerung im obigen Beispiel nur 50mm betragen, so wäre
die Gegenstandsweite bei Objektivwechsel von 100mm auf 300mm angewachsen.
Bei einem niedrigen Stativ ist das unter Umständen gar nicht mehr
erreichbar. Neben einer Vergrößerung der Gegenstandsweite ist dann
ein Ausfahren des Balgens erforderlich.
Bei der Aufstellung der Beleuchtung ist darauf zu achten, dass man das
Beleuchtungslicht nicht zwangsläufig bei der Bedienung des Balgens
unterbricht. Diese Schwierigkeit tritt beim beschriebenen Makroskop in
besonderem Maße auf, weil man zur Verstellung und Arretierung der
Triebknöpfe zwei Hände benötigt.
Sind Objektive in Retrostellung montiert, so liegt die empfindliche
Objektivrückseite offen. Man sollte diese bei Nichtgebrauch durch den
hinteren Objektivdeckel schützen. Außerdem empfiehlt es sich, durch eine Sperre zu verhindern, dass
bei Höhenverstellung des Makroskops die Objektive bis auf die Basisplatte
abgesenkt werden können.
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An die Beleuchtung eines Makroskops werden keine wesentlich anderen Anforderungen zu stellen
sein, als bei einem Stereomikroskop. Oft genügt eine
Halogen-Schreibtischlampe, deren Lampenkopf genügend weit absenkbar ist.
Auch LED-Lampen eigen sich gut. Wenn man fotografiert, ist eine höhere
Beleuchtungsstärke, als beim Stereomikroskop, wünschenswert, da meist
deutlich abgeblendet wird.
Es ist durchaus möglich, mit dem Makroskop akzeptable Übersichtsbilder von
mikroskopischen Präparaten anzufertigen. Diese Anwendung ist auch in dem
empfehlenswerten Artikel "Conversion
to Digital Photomicrography" von Peter Evennett beschrieben. Für die
erforderliche Durchlichtbeleuchtung kann man einen entsprechend
ausgestatteten Stativfuß eines Stereomikroskops (hier der Fuß des MBS-10)
nutzen, wie dies rechts zu sehen ist. Bildbeispiele von Präparaten finden
Sie hier.
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Kameraeinstellungen und Kamerabedienung
Ich empfehle grundsätzlich eine feste Entfernungseinstellung, bevorzugt
Unendlich. Damit ist die Bildschärfe am besten kontrollierbar und die
Aufnahme reproduzierbar. Bei der Aufnahme von Z-Stapeln (siehe Abschnitt zu
z-Stapeln) muss mit fester Entfernungseinstellung gearbeitet
werden, sonst kompensiert die Kamera bis zu einem gewissen Grad die
Veränderung der Gegenstandsweite.
Die Aperturblende des Makroskops befindet sich im Objektiv am Balgen, nicht
in der Kamera. Deshalb sollte die Blende der Kamera bei der Aufnahme offen
sein. Bei den typischen langen Belichtungszeiten wird dies ohne Eingriffe
von der Kamera so eingestellt. Ledigleich bei Blendenvorwahl (Zeitautomatik)
sollte man darauf achten, niedrige Blendenwerte zu wählen.
An anderer Stelle dieser Homepage wurde schon darauf hingewiesen, dass ein
manueller Weißabgleich an der Kamera Farbverfälschungen vermeiden hilft. Vor
allem bei Beleuchtung mit Glühfadenlampen niederer Farbtemperatur sollte man
auf ihn nicht verzichten.
Es gibt eine Reihe guter Gründe, die Kamera nicht von Hand, sondern über
eine Fernsteuerung auszulösen. Insbesondere ist so ein Verwackeln nahezu
ausgeschlossen, das sich sonst wegen der oft langen Belichtungszeiten und möglichen
Schwingungen des Aufbaus leicht bemerkbar macht. Steuert man die Kamera vom
PC aus, so kann man die Bilder sofort betrachten und die Aufnahme bei Bedarf mit
veränderten Einstellungen wiederholen.
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