Beobachtung von Diatomeen







Missbildungen bei Cymatopleura solea



Als weiteres Beispiel für Missbildungen, die in älteren Kulturen auftreten, soll Cymatopleura solea dienen. Diatomeen dieser Spezies wurden am 25. März 2017 dem Ebnisee (48°55'25.5"N 9°36'32.8"E) entnommen, isoliert und in klonaler Kultur gehalten. Etwa alle zwei Wochen wurden mit Diatomeen einer Mutterkultur eine nachfolgende Kultur beimpft. Das Video oben zeigt in 30-fachem Zeitraffer einen Blick in eine solche Kultur am 16. Mai 2017. Die  Diatomeen besaßen zu diesem Zeitpunkt noch eine nahezu einheitliche Länge von etwa 160 µm.

In den Folgemonaten war eine sukzessive Verkleinerung der Diatomeen zu beobachten. Missbildungen traten in größerer Anzahl ab August 2018 auf. Das nachfolgende Video stammt vom 7. November 2018:





(20-facher-Zeitraffer bei 10x-Objektiv; 10-facher Zeitraffer bei höheren Vergrößerungen)

Die Länge der Diatomeen lag typischerweise im Bereich von 55 µm bis 75 µm. Die bogenförmig geformten missgebildeten Diatomeen besaßen hingegen nur eine Länge von etwa 45 µm (Entfernung von Apex zu Apex). Einen Eindruck von den Valven solcher Diatomeen gibt das nachfolgende Bild:



Valven missgebildeter Diatomeen



Die linke Valve weist nur eine geringfügige Asymmetrie bezüglich der Apikalachse auf.





Thomas Harbich   http://diatoms.de/de/kultivierung/herausforderungen