Einzelbild eines bewegten Objektes
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Ein gewöhnlicher
Flachbett-scanner tastet das Objekt Zeile für Zeile mit konstanter Geschwindigkeit ab. Bewegt sich das Motiv während des Scannvorgangs, so wird die augenblickliche Lage des Motivs an
der Stelle der Zeile festgehalten. Das kann zu überraschenden Effekten führen.
Links sieht man einen
sehr schlanken Nikolaus, der von vorne und ohne jede Bewe-gung aufgenommen wurde.
Danach wurde er auf die kleine Drehvorrichtung gesetzt, die in dem Abschnitt
zu den Stereobildern beschrieben wurde. Während des Scannens wurde er um 180
Grad gedreht. Der obere Teil des Kopfes ist in Vorderansicht zu sehen, der
Bauch in Seitenansicht und den Saum des Mantels von hinten. Wird die Drehung
langsam und sehr gleichförmig ausgeführt, erkennt man die einfache Aufnahmetechnik nicht
sofort. Die Geschwindigkeit des Scanners kann durch Wahl einer hohen
Auflösung reduziert werden. Die beiden Bilder wurden konkret mit 300 DPI
aufgenommen. Der Nikolaus hat aber immerhin eine Höhe von 14cm.
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Als zweites Beispiel möchte ich Ihnen Bilder laufender Uhren zeigen. Rechts
und links sehen Sie eine Taschenuhr mit einem recht krummen
Sekundenzeiger. Der Scanner scannt die Uhr von oben nach unten. Er
rückt in Schritten voran. Immer, wenn er ein Stückchen weiterrückt,
hat sich auch der Sekundenzeiger in der Zwischenzeit bewegt. Für die Stärke
der Krümmung ist die Geschwindigkeit des Schlittens wichtig, die sich
einfach über die Auflösung steuern lässt. Hier ist sie äußerst klein gewählt
worden. |
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Beide Bilder wurden
mit 1200x2400 DPI aufgenommen. Der Scanner arbeitete entsprechend langsam.
Mit Hilfe einer einer Skizze kann man leicht die Richtung der Krümmung verstehen. Wer
Spaß an etwas Mathematik hat, findet hier eine kurze Betrachtung zur
geometrischen Verzerrung
des Sekundenzeigers. Herr Kurt Schneider hat mich darauf aufmerksam gemacht,
dass man dieselben Kurven erhalten kann, wenn man mit einer Kamera mit
Schlitzverschluss einen rotierenden Flugzeugpropeller fotografiert.
Sortiert man einige derartige Bilder zu unterschiedlichen Startzeitpunkten und erzeugt daraus eine Animation, dann
erhält man die eingangsseitig gezeigte Taschenuhr mit bewegtem
Sekundenzeiger. Wie man solche Animationen erzeugt, wird auf einer eigenen
Seite beschrieben. |
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Im Bild rechts liegen
die zeitlichen Verhältnisse etwas anders. Der Sekundenzeiger ist wesentlich
länger und springt jede Sekunde ein deutliches Stück weiter. Die meiste Zeit ruht er.
Während der Zeiten der Ruhe überstreicht die CCD-Zeile (bzw. der Spiegel,
der das Licht auf die CCD-Zeile lenkt) mehrere Zeilen. Es
wird ein kurzes Stück einer Geraden aufgenommen. Da diese Stücke nicht
überlappen, zerfällt das Bild des Zeigers und es entsteht kein geschlossener
Eindruck mehr.
Wenn man das Bild genau betrachtet, fallen die bunten Enden dieser Striche
auf. Der Zeiger springt an diesen Stellen während des Scannens. Das Scannen,
das für die Grundfarben sequenziell erfolgt, erfolgt zum Teil vom dunklen
Zeiger, zum Teil vom hellen Zifferblatt.
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In den beiden Bildern
rechts und links ist eine Damenuhr gezeigt, bei der der Scanner den
Sekundenzeiger über gut 30 Sekunden erfasst hat. Bei geeignetem
Startzeitpunkt entstehen solche Bilder, bei denen der Zeiger über den ganzen
Bereich der oberen und unteren Hälfte des Zifferblattes erscheint. Auch hier
ist das Springen des Zeigers deutlich. Benachbarte Striche stehen auf
gleicher Höhe in verschiedenen Farben, was sich durch die Sprünge
während des Scannens erklärt. |
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