| Fotografie mit dem 
    Stereomikroskop Diese Seite gibt einen kurzen 
    überblick über Adaption zweier Kameras an das Stereomikroskop MBS-10. Da 
    darüber schon sehr viel geschrieben wurde, beschränkt sich die Seite auf 
    einige Anmerkungen, Bilder und Links. Nikon Coolpix 990Es wurde die aus meiner Sicht immer noch sehr gut geeignete Kamera Nikon 
    Coolpix 990 an das Stereomikroskop adaptiert. Da sich an der Kamera das 
    Objektiv (genauer gesagt, die "Optical Unit") nicht einfach entfernen lässt, 
    wird durch ein Okular fotografiert, in meinem Fall durch das 8x/23- oder 8x/20-Okular. Ist die Frontlinse der 
    Kamera sehr nahe an dem Okular (höchstens ein paar mm entfernt), dann entsteht ab 
    einer Brennweite von ca. 18mm ein 
    Bild, das frei von Vignettierung ist. Diese Brennweite entspricht 86mm beim 
    Kleinbildformat. Das Sehfeld der Kamera beträgt dabei etwa 12mm. Das heißt, 
    es wird lediglich ein 12mm breiter Ausschnitt aus dem reellen Zwischenbild auf den CCD-Chip abgebildet. Das sichtbare Feld ist 
    deshalb im Vergleich 
    zum visuellen Einblick deutlich verringert. Man kann das als 
    Nachvergrößerung um den Faktor 1,7 im Bezug auf eine vollständige Nutzung 
    des Sichtfeldes des 8x/20-Okulars und 1,9 im 
    Bezug auf das Sichtfeld des 8x/23-Okulars interpretieren. Dabei gehe ich 
    davon aus, dass das aufgenommene Bild immer in der selben Größe am 
    Bildschirm dargestellt oder ausgedruckt wird.
 
 Bei einem Vergrößerungsfaktor von 
    k=1 (angezeigter Wert an der Schaltwalze des Galilei-Systems) wird eine 
    Breite von 12mm im Objektraum auf den CCD-Chip abgebildet, bei k=2 eine 
    Breite von 6mm, bei k=4 eine Breite von 3mm usw.
 
 Die Auflösung der Nikon Coolpix 990 beträgt 2.048x1.536 Bildpunkte. Wie in 
    den Daten zum MBS-10 gezeigt wird, ist dies bei der 
    vorliegenden Adaption noch ausreichend. Ich möchte deshalb entschieden der 
    Vorstellung entgegentreten, der Einsatz weit höher auflösender Kameras würde 
    automatisch zu höher aufgelösten Bildern führen. Erreicht man bei einer 
    Adaption eine bessere Ausnutzung des Sehfeldes, so kann man auch eine höhere 
    Pixelzahl der Kamera nutzen. Man muss aber im Auge behalten, dass dann die 
    Gesamtvergrößerung sinkt.
 Zur Anpassung von Kameras, 
    insbesondere der Coolpix-Typen an Okulare sei ein
    
    Artikel von Peter Evennett empfohlen. Hier wird insbesondere die 
    Bedeutung der Lagen der Austrittspupille der Okulare gezeigt.  Die Handhabung wird wesentlich erleichtert, wenn die Kamera mittels 
    eines kleinen Adapters fest mit dem Okular verbunden wird. Das ist 
    insbesondere ein Vorteil, wenn ein Fototubus (Mikrofoeinrichtung MF-10) zur Verfügung steht. Ansonsten 
    ist bei fester Adaption der Einblick auf ein Auge beschränkt. Ein 
    solcher Adapter wird an das Filtergewinde der Kamera geschraubt (M28/0,75 
    bei Coolpix 990, 995 oder 4500) und über das Okular geschoben. Eine 
    detaillierte 
    Bauanleitung findet sich auf der Homepage von
    Hr. Wolfgang Rudo.  | 
  
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     | Rechts sieht man meinen Adapter, der aus einem Alu-Drehteil und einem aufge-klebten Filteradapter von M28 nach M37 (Hama Nr. 12837) besteht. Auf 
    eine Sonnenblen-de, wie in oben zitierter Anlei-tung verwendet, wurde ver-zichtet. Zur spielfreien Montage wurde der Adapter mit einer 
    Feststellschraube bestückt, die man links im Bild erkennen kann.
 Adapter nach diesem einfachen Prinzip sind auch 
    zu erwerben bei bergfoto.ch . |  |  | 
  
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    Kameraeinstellungen
 Hinsichtlich der Kameraeinstellungen empfehle ich 
    unbedingt, zu Beginn einen manuellen Weißabgleich durchzuführen. 
    Insbesondere bei Beleuchtung durch Glühlampen erhält man sonst  farblich 
    stark verfälschte Bilder. Dazu kommt, dass der Fototubus MF-10 eine 
    beachtliche Farbfilterung bewirkt. Bei Auflichtbeleuchtung wird dazu ein weißes 
    oder graues Blatt Papier (je nachdem, was bessere Ergebnisse liefert) so vor das Objektiv gebracht, dass es von der Beleuchtung 
    erfasst wird. Im Fall von Durchlichtbeleuchtung wird der Weißabgleich vor 
    dem Positionieren des Objekts durchgeführt. Der Weißabgleich ist bei jeder 
    Veränderung der Farbtemperatur (das passiert durch Änderung der Beleuchtungsstärke 
    bei Glühlampen oder durch das Einbringen von Farbfiltern) zu wiederholen.
 
 Die Entfernungseinstellung wird zweckmäßig fest auf Unendlich eingestellt. 
    Bei kontrastreichen Objekten und ausreichender Beleuchtung kann auch gut 
    mit Autofokus gearbeitet werden. Dies gilt jedoch nicht für Aufnahmen von 
    Bilderstapeln zu verschiedenen Schärfeebenen, wie im entsprechenden
    Abschnitt ausgeführt wird. Geeignet sind Belichtungsprogramme P oder A. Die Blende sollte 
    immer weit geöffnet 
    sein.
 Bilder, fotografiert mit der Nikon Coolpix 990 am 
    MBS-10 findet man
    hier.
 
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    | AIPTEK Smart 
    MegaCamPreiswerte Aiptek-Digitalkameras werden ebenfalls 
    häufig von Amateuren in der Mikroskopie eingesetzt, seit Hr. Ralf Nötzel 
    eine Umbauanleitung veröffentlicht hat.  
    Ein Erfahrungsbericht mit Bildbeispielen findet sich unter "Extra-Seiten, 
    Bilder" bei
    
    Mikroskopie für Anfänger von Hr. Peter Bündgens.
 Ich verwende die AIPTEK Smart 
    MegaCam, deren Pixelzahl nur 1280x960 (1,3 MPixel) beträgt . Bei diesem Typ 
    können mit dem beigefügten Programm "Smart Cam Manager" Aufnahmen in voller 
    Auflösung vom PC ausgelöst werden und anschließend sofort auf dem PC 
    dargestellt werden. Der Anschluss eines externen Schalters ist nicht 
    unbedingt erforderlich.    Im Vergleich 
    zur Coolpix 990 liegt ihre Stärke in der Möglichkeit, Videoclips mit einer 
    Videoauflösung von bis zu 640x480 Pixel aufzunehmen. Die Coolpix 990 erzeugt 
    ein Videosignal mit 320x240 Pixel bei Aufnahme auf den Flash-Speicher. Nach 
    Angaben meines Videoprogramms gehen aber nur 
    176x144 Pixel übers Kabel.   
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    Die MegaCam wird bei mir ohne 
    Objektiv betrieben, was allerdings eine hohe Nachver-größerung auch im 
    Vergleich zur Coolpix-Adaption zur Folge hat. 
    An Stelle des Objektivs 
    ist ein gedrehter Aluminiumzylinder eingeklebt (Bild rechts oben). Zur Adaption an das MBS-10 
    empfiehlt sich die Verwendung des Fototubus, denn damit kann der CCD-Cip 
    der Kamera parfokal mit den Okularen in die Ebene des Zwischenbildes gebracht 
    werden. Für die Montage an den Fototubus MF-10 bieten sich mehrere 
    Möglichkeiten an. Ich verwende ein Zwischenstück aus Alu-minium mit eingelassenem M42 Gewinde 
    (Bild rechts unten) aus einem nicht mehr benötigten Fotoadapter, das auf 
    den Fototubus aufgeschraubt wer-den kann (Bild links unten).   |  | 
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    | Über Feststellschrauben kann die Kamera parfokal zu den Okularen justiert werden. 
    Links sieht man die montierte Kamera. Diese Bauweise aus zwei Adapterstücken wurde 
    deshalb gewählt, damit die Kamera problemlos auch an anderen Mikroskopen eingesetzt werden kann. 
 Infrarot-Sperrfilter
 Die lichtempfindlichen Chips haben eine extrem 
    hohe Empfindlichkeit im Infraroten. Deshalb besitzen alle Digitalkameras ein 
    Infrarot-Sperrfilter. Ohne dieses Filter würde bei herkömmlichen 
    Leuchtmitteln mit hohem IR-Anteil, wie Halogenlampen der IR-Anteil 
    dominieren. Die RGB-Anteile spielen dann praktisch keine Rolle mehr und ein 
    schwarz-weißes Bild entsteht. Bei den Aiptek Kameras gibt es zwei Bauformen. 
    Entweder ist das IR-Sperrfilter unmittelbar über dem Chip angebracht oder 
    es befindet sich am Objektiv. Mit einiger Mühe kann das IR-Sperrfilter aus 
    dem Objektiv von unten herausgeschraubt werden. Man kann es dann im Prinzip 
    an beliebiger Stelle in den Strahlengang einbringen. Da es aber einen 
    geringen Durchmesser hat, ist der Beleuchtungsstrahlengang weniger geeignet. 
    Sitzt es nahe vor dem CCD-Chip, bilden sich anderseits leicht kleine 
    Staubkörner ab, die auf den Chip projiziert werden.  Ohne IR-Filter 
    kann man bei Kaltlichtbeleuchtungen auskommen, wenn deren IR-Sperrfilter den 
    IR-Anteil genügend absorbiert oder bei Verwendung von superhellen weißen LEDs. Nach meiner Erfahrung liefern gerade letztere brillante Farben. Neben 
    dem sehr geringen IR-Anteil im Spektrum liegt der Grund in deren sehr hoher 
    Farbtemperatur. Die kleinen Aiptek-Kameras besitzen keinen manuellen 
    Weißabgleich und liefern bei hohen Farbtemperaturen die besten Ergebnisse.
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